Manche Erinnerungen schmerzen

«Warst du nicht in diesem Heim?», meint der Mann von S. H., als er in einer Ostschweizer Tageszeitung den Bericht über das ehemalige Kinderheim zum Andwiler in Thal liest. S. H. hat ihren Heimaufenthalt während all den Jahren verdrängt. Nun möchte sie mehr wissen: Gibt es im Staatsarchiv Informationen zu diesem privaten Heim? Gar Kinderakten? S. H. hat Glück: Durch glückliche Umstände sind die Kinderdossiers 2015 ins Staatsarchiv gelangt, obwohl dieses private Heim schon 1980 mangels Nachfrage geschlossen wurde.

Bei den Informationen zu Heim-, Verding- oder Pflegekindern handelt es sich um besonders schützenswerte Personendaten. Als direkt Betroffene bekommt S. H. natürlich unbürokratisch Einblick in ihre Personenakte. Für Dritte sind diese Unterlagen jedoch grundsätzlich nicht zugänglich. Forschende können beim Staatsarchiv jedoch ein Gesuch für Akteneinsicht stellen. Falls dieses bewilligt wird, müssen sie in ihrer Forschungsarbeit aber sämtliche Personendaten anonymisieren.

Die allgemeinen Unterlagen zum Heim, die keine Personendaten enthalten, können im Lesesaal des Staatsarchivs ohne Gesuch eingesehen werden. Literatur zum Thema Heim- und Verdingkinder finden Interessierte in der angeschlossenen Forschungsbibliothek.

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