Regest
Hieronymus Zürcher, Landvogt in Vaduz im Namen des Grafen Kaspar von Hohenems, Gallara und Vaduz, Herr von Schellenberg, Dornbirn und Lustenau, sowie Rudolf Scheuchzer, Landvogt von Zürich in der Freiherrschaft Sax und Forstegg, urkunden, dass zur Beilegung des langjährigen Rheinwuhrstreits zwischen Ruggell und Sennwald von beiden Obrigkeiten die Wahl von je drei Spruchleuten pro Partei erlaubt worden ist, um einen Schiedsspruch durch die genaue Bestimmung der Wuhrlinien (möni) am Rhein auf obrigkeitliche Ratifikation auszugeben. Von Seiten Schellenbergs werden gewählt Ammann Jörg Hasler von Gamprin, Uli Büchel und Uli Öhri von Ruggell, von Seiten Sax-Forstegg Landeshauptmann Salomon Bösch von Salez, Rudolf Roduner und Hans Wohlwend von Sennwald. Trotz Bemühungen der sechs Spruchleute können die Parteien nicht geeint werden und der Streit gelangt an die beiden Landvögte. Nach einer Besichtigung der Wuhrgrenzen und nach Anhörung aller Klagen und Antworten, Urkunden und Zeugen, bestimmen die beiden Landvögte zusammen mit den sechs Spruchleuten die Wuhrlinien, setzen Wuhrgrenzsteine und geben das Längenmass zwischen den einzelnen Grenzen an.