Regest
Franz Anderhalden, Ratsherr und Säckelmeister von Obwalden, Landvogt im Rheintal, verleiht im Namen der acht regierenden eidgenössischen Orte des Rheintals an Johannes Messmer, Sohn von Müller Jakob Messer und Hofmann von Thal, einen Rebberg (weingarten) an der Egg bei der Landstrasse und beim Sandbüchel, den vorher der verstorbene Jakob Biber (Bibert) als Lehen besessen hat. Zum Weinberg gehört eine Wiese in Ölach (Öhlachen) jenseits des Rheins auf dem Niderriet, die der Kirche Unserer Lieben Frau von Thal gehört, aber von der Landesobrigkeit als Kollatoren verliehen wird. Der Rebberg wird nach der Lehenrechtsordnung um den halben Teil vom Wein verliehen, dem Landvogt mit dem Zehnten jährlich im Torkel abzustatten. Vom Mist und von den Stickeln nach Bedarf zur Versorgung des Weinbergs zahlt der Landvogt die Hälfte. Beim Wimmen und Tragen von neuer Erde (nüwer erd tragen) gibt Johannes Messmer die Speise und der Landvogt den Lohn. Von der Wiese sind dem Kirchenpfleger von Thal jährlich fünf Schilling Zins zu bezahlen.