Miva Schweiz (Missions-Verkehrs-Aktion); Hilfswerk für die Finanzierung und professionelle Beschaffung von geeigneten Transport- und Kommunikationsmitteln
Titel
Miva Schweiz (Missions-Verkehrs-Aktion); Hilfswerk für die Finanzierung und professionelle Beschaffung von geeigneten Transport- und Kommunikationsmitteln
Signatur
W 351
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1919-2011
Enthält
Eingang: 2019, Geschenk
Geschichte des Hilfswerks:
Pater Paul Schulte, ein begeisterter Pilot, verlor 1925 seinen Freund Pater Otto Fuhrmann in Südafrika, was ihn tief und nachhaltig prägte. Aufgrund fehlender Mobilität starb sein früherer Studienfreund an einem Insektenstich mit nachfolgender Malaria und Lungenentzündung. Der vermeidbare Verlust liess Pater Paul Schulte nicht zur Ruhe kommen. Mit der Vision, zweckmässige Fahrzeuge aller Art in der Weltmission einzusetzen, gründete er 1927 in Deutschland die MIVA (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft). Diese wurde nach dem 2. Weltkrieg aufgelöst, erlebte mit der Diaspora-MIVA u.a. zur Unterstützung der katholischen Christen in der DDR eine Neuauflage und lebt heute als "Verkehrshilfe" des deutschen Bonifatiuswerks weiter.
Anlässlich einer Missionstagung im Kloster Einsiedeln begegneten Studenten der katholischen Gymnasien der Schweiz dem Pater. Schulte stellte ihnen seinen oft gezeigten Film "Vermächtnis eines Missionars" vor. Diese Begegnung legte den Grundstein. Die Studentengruppe gründete am 5. September 1932 die Schweizer MIVA. Heute arbeitet die MIVA mit einer Vielzahl von lokal verankerten, basisnahen Organisationen zusammen, die sich im Bildungs- und Gesundheitsbereich, in der Pastoral-, Sozial- und Menschenrechtsarbeit sowie wirtschaftlichen Kleinprojekten engagieren. (Details siehe unter https://www.miva.ch/ zuletzt besucht 23.07.2019; https://www.bonifatiuswerk.de/de/werk/geschichte/, zuletzt besucht 25.11.2019).
Leitung der Schweizer MIVA:
Pater Friedrich Ziegler OSB, 1932-1960
Pfarrer Arnold Lenz, Altenrhein, Gründungsmitglied, 1960-1984 (Erfinder des "Kilometer-Rappens" und der Sonderkollekte "Christophorus-Opfer" anlässlich des Christophorus-Tages)
Felix Walker, Dr. oec., Direktor des Schweizerischen Verbands der Raiffeisenbanken, 1996-2009
Bestandesgeschichte:
Unterlagen vermutlich ganz oder teilweise lange Zeit bei Pfarrer Arnold Lenz in Altenrhein aufbewahrt, später im Sekretariat der MIVA.
Form und Inhalt:
Der Bestand beinhaltet Unterlagen zu den Projekten der Miva in verschiedenen Ländern des Südens (Afrika, Südamerika, Indien) mit dazugehöriger Korrespondenz und einer gewaltigen Menge an Fotos (Papierabzüge). Neben den Papierunerlagen sind eine ganze Reihe von älteren Rollfilmen (insgesamt ca. 20 Rollen), einige Videos, Tondokumente und Dias vorhanden. Die Rollfilme sind konservatorisch in einem schlechten Zustand und werden deshalb prioritär behandelt.
Bewertung und Kassation:
Ordnung und Klassifikation:
Die Ordnung des Bestands orientiert sich an den Projekten, die jeweils mit einer (Projekt-) Nummer gekennzeichnet sind. Die Fotos beziehen sich laut Angaben der Mitarbeitenden der Miva auf die Projekte, sie sind jedoch nicht in den Dossiers abgelegt (teilweise aber mit der Projektnummer versehen). Der Korrespondenz-Teil umfasst viele Jahre der Miva Tätigkeit und bezieht sich mehrheitlich auf die Geldbeschaffung für die Projekte sowie die Projekte selbst.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30 Jahre
Schutzfristkategorie
Sachakten (30 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/31/2041
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Erschwert möglich