«Sich der Vergangenheit stellen»

Neues Forschungsprojekt zur Geschichte fürsorgerischer Zwangsmassnahmen im Kanton St.Gallen

Der Kanton St.Gallen hat im Frühjahr 2025 das Forschungsprojekt «Sich der Vergangenheit stellen» - Fürsorgerische Zwangsmassnahmen im Kanton St.Gallen gestartet. Das Projekt wird von der Firma Seglias und Schneider Geschichtspunkte GmbH im Auftrag des Departements des Innern umgesetzt. Die Forschung läuft bis 2028 und die Resultate werden in einem Buch veröffentlicht.

Fürsorgerisch begründete Zwangsmassnahmen wie administrative Internierungen, Adoptionen oder Sterilisationen unter Zwang waren Teil der Schweizer Sozialpolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Die Forschung geht von mehreren 100’000 betroffenen Personen in der Schweiz aus. Bund, Kantone und Gemeinden bemühen sich um Anerkennung und Wiedergutmachung des Unrechts, gestützt auf das Bundesgesetz über die Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG).

Mit dem Forschungsprojekt «Sich der Vergangenheit stellen» setzt der Kanton St.Gallen seine Bemühungen um die historische Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen fort. Trotz bereits vorliegenden Studien zu administrativen Versorgungen, Auslandadoptionen und Medikamentenversuchen bleiben weiterhin Fragen offen – etwa zur Rolle der Psychiatrie, Inlandsadoptionen und den langfristigen Folgen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen für Betroffene und ihre Angehörigen. Ein erfahrenes Forschungsteam untersucht diese Themen. Der partizipative Ansatz bezieht Menschen mit vielfältigen Hintergründen in den Forschungsprozess mit ein.

Zum ausführlichen Forschungskonzept, klicken sie hier.

Zur Medienmitteilung vom 29.10.2025, klicken sie hier.

Oktober 2025

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