«Alles fahrt Schii!»
Neu im Staatsarchiv – Ablieferung des Amts für Raumentwicklung und Geoinformation (A 677)
Der neu erschlossene Bestand A 677, der auf eine aktuelle Ablieferung aus dem kantonalen Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (AREG) zurückgeht, zeigt in seinem Hauptteil, wie sich der Richtplan (ab den 1980er Jahren) und die Agglomerationsprogramme (ab den Nullerjahren des 21. Jh.) als zentrale Steuerungsinstrumente der kantonalen Raumplanung etabliert haben.
In einem ergänzenden Sonderteil gibt der Bestand ausserdem Hinweise darauf, wie sich das Skifahren hierzulande zum Volkssport und die Schweiz zur Skination entwickeln konnte. Dazu brauchte es nicht zuletzt nahegelegene Pisten zum Üben und eine zweckmässige Erschliessungsinfrastruktur für den bequemen Aufstieg. Tatsächlich sind vor allem ab den 1950er Jahren auch im Kanton St.Gallen innert relativ kurzer Zeit Dutzende von Skiliften und Kleinskiliften, Sessel- und Seilbahnen gebaut worden, und zwar längst nicht nur am Pizol, im Obertoggenburg und in den Flumserbergen, sondern auch in der voralpinen Hügelzone und in höher gelegenen Gebieten des Mittellands.
All diese Bahnen und Lifte mussten zuerst geplant und finanziert, danach behördlich bewilligt werden. Letzteres dokumentieren die rund 200 Bewilligungsdossiers zu derartigen touristischen Transportanlagen, die in der Serie A 677/7 einzeln erfasst sind. Beispiele dafür sind die Standseilbahn Iltios in Alt St.Johann und die Luftseilbahn Tannenbodenalp in Flums, die Sesselbahnen auf den Atzmännig bei Goldingen und auf die Wolzenalp bei Krummenau, die Skilifte Girlen in Ebnat-Kappel und Malbun am Buchserberg oder die Kleinskilifte in der Rigelschwendi bei Hemberg, am Tannenberg in Waldkirch und am Schlösslihang in St.Gallen.
Viele dieser Anlagen stehen bis heute in Betrieb. Andere sind seither der sinkenden Nachfrage oder dem Schneemangel zum Opfer gefallen. Allen aber dürfte gemeinsam sein, dass sie mit so mancher Kindheits- oder Jugenderinnerung verknüpft sind.
Der Skisport hat übrigens noch in manch anderen Beständen des Staatsarchivs seine Spuren hinterlassen, so etwa in Ablieferungen des Generalsekretariats des Baudepartements (A 160) oder der Kantonspolizei (A 635), des Gebirgsschützenbataillons 8 (W 132) und der Sektion St.Gallen des Schweizer Alpen-Clubs SAC (W 312) oder im Bildarchiv von Foto Gross, St.Gallen (W 283).
Januar 2024