Vor hundert Jahren: Diepoldsauer Rheindurchstich
Vor hundert Jahren erfolgte der Diepoldsauer Rheindurchstich. Das Staatsarchiv präsentiert Originalbilder zu Planung, Bau und Eröffnung aus dem Zeitraum von 1906 bis 1923.
Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts kursierten erste Ideen für mögliche Rheindurchstiche. Diese hatten das Ziel, das Gefälle, die Strömung und somit den Geschiebetransport zu erhöhen, um das Flussbett zu vertiefen. Nach jahrzehntelangem Hin- und Her zwischen St.Gallen (Schweiz) und Vorarlberg (Österreich) um mögliche Varianten und den damit verbundenen Verlust von Boden, einigten sich die beiden Nachbarn zuerst auf den Bau des Fussacher Durchstichs in den Bodensee. Dieser wurde in den Jahren 1895 bis 1900 realisiert. Der Bau des Diepoldsauer Durchstichs erfolgte dann in den Jahren 1910 bis 1923. Das Projekt beider Rheinanstösser hatte sich infolge des Ersten Weltkriegs und schwieriger Bodenbeschaffenheit (Torf) während vieler Jahre verzögert.
Die mit den Durchstichen erreichte Flussbegradigung war ein wichtiger Baustein für die «Zähmung» des Alpenrheins und der damit verbundenen Verbesserung der Böden und des Kulturlandes. Somit wurde letztlich ein entscheidender Grundstein für die Optimierung der Landwirtschaft und generell der wirtschaftlichen Entwicklung des Rheintals gelegt.
Weiterführende Informationen zu den Rheindurchstichen finden sich im Kapitel «Alpenrhein und Landschaftswandel» (Autor: Markus Kaiser) in Bd. 6 der St.Galler Kantonsgeschichte, S. 137.
Aktuelle Veranstaltungen und Informationen auf: https://100jahre-rheindurchstich.com/