Regest
Johann Georg Ambühl, Ammann der Hofjünger und Gotteshausleute (amann in hoffjüngeren und gottshaußlüthen), sitzt im Namen von Beda, Abt des Klosters St.Gallen, in Wattwil im Dorf zu Gericht. Vor Gericht erscheinen Felix Anton Meyer, Verwalter (pfleger) und Richter des Klosters St.Maria, einerseits und Johannes Müller, Alpmeister der Alp Gmeinrüti (Mein Rütti), Ulrich Kuhn und Johannes Abderhalden von Steintal andererseits mit dem Begehren, ihnen eine Urkunde über den Schiedsspruch in ihrem Streit über ein Wegrecht im Winter zum klösterlichen Wald über den Steintaler Weg, die Alp Gmeinrüti und die Güter von Kuhn und Abderhalden auszustellen. Die Parteien waren bereits im Auftrag des Gerichts durch Landrat Johann Schlumpf und Ammann und Statthalter Johannes Grob bei einer Besichtigung der Streitsache am 26. Mai 1775 folgendermassen verglichen worden: Das Kloster soll das Wegrecht durch die Wiese von Johannes Abderhalden hinauf an den Steintaler Weg und durch die Güter von Abderhalden und Ulrich Kuhn und die Alp Gmeinrüti bis in den Wald des Klosters unter folgenden Bedingungen behalten: Mit langen Schlitten dürfen sie den Weg im Winter neun Wochen, ab 14 Tagen vor Weihnachten bis acht Tagen nach Lichtmess (02.02.), nach Wattwilischem Hofrecht befahren und den Steintaler Weg gleich wie die Steintaler nutzen.