Schützengasse 1: Wettbewerbsprojekt zum Bau der St.Galler Kantonalbank, Motto "St.Gallen", Ansicht der Südostfassade
Titel
Schützengasse 1: Wettbewerbsprojekt zum Bau der St.Galler Kantonalbank, Motto "St.Gallen", Ansicht der Südostfassade
Signatur
KPP 1/64.300
Stufe
Dokument
Entstehungszeitraum
1884
Archivalienart
Plan
Verfertiger/-in
Ohne Angabe (Cohn, Wilhelm, Architekt, und Siecke, Carl, Regierungsbauführer, beide Hamburg)
Alte Signatur
KPP 18,4.3
Originalbezeichnung
Kantonalbankgebäude für St.Gallen. Motto: St.Gallen. Südfaçade.
Entstehungszeitraum, Anmerkung
Das Projekt "St.Gallen" war Teil eines im Sommer 1884 auf internationaler Ebene durchgeführten Architektenwettbewerbes zum Bau eines Gebäudes für die 1868 gegründete St.Gallische Kantonalbank. Die 54 eingegangenen Projekte wurden im November gleichen Jahres von einer fünfköpfigen Jury, bestehend aus Regierungsrat Kaspar Pfändler (1829-1890), Kantonsbaumeister Theodor Gohl (1861-1933), Architekt Johann Christoph Kunkler (1813-1898), Gewerbemuseumsdirektor Albert Müller (1846-1912) aus Zürich sowie Architekturprofessor Julius Stadler (1828-1904), begutachtet und prämiert. Von einem Siegerprojekt wurde abgesehen; hingegen erhielten Bruno Schmitz (1858-1916) in Düsseldorf mit seinem Projekt "Durch(schuss)!" sowie Architekt Wilhelm Cohn und Regierungsbauführer Carl Siecke in Hamburg mit ihrem Projekt "St.Gallen" je einen zweiten Preis (je Fr. 1200.-), während sich das in Budapest domizilierte Architektenduo Theobald Hofmann (1861-1953) und Emil Schlesier mit dem Vorschlag "Mit Weile bedacht. In Eile gemacht." sowie Gottfried Julius Kunkler (1845-1923) als einziger prämierter Schweizer mit "Pro Patria" den dritten Rang (je Fr. 800.-) teilten. Mit einer "Ehrenmeldung" wurde ferner das Projekt "Merkur I" von Gustav Klemm und Wilhelm Müller in Frankfurt am Main bedacht. Zur Ausführung gelangte 1884-1886 eine Verquickung der beiden zweitprämierten Projekte (Fassaden gemäss Vorschlag "Durch(schuss)!" von Bruno Schmitz, räumliche Disposition gemäss Vorschlag "St.Gallen" von Wilhelm Cohn und Karl Siecke); die Bauleitung oblag Kantonsbaumeister Theodor Gohl (1861-1933), den bauplastischen Schmuck (Karyatiden) schuf Robert Dorer (1830-1893) im aargauischen Baden. 1916-1918 unter Kantonsbaumeister Adolf Ehrensperger (1861-1933) um einen formal angepassten, jedoch zurückhaltender instrumentierten fünfachsigen Nordwestanbau erweitert, diente das Repräsentativgebäude bis 1981 als Sitz der St.Galler Kantonalbank. Seither beherbergt es das Untersuchungsamt (Sicherheits- und Justizdepartement) des Kantons St.Gallen, während sich die Hauptfiliale der St.Galler Kantonalbank heute an der St.Leonhard-Strasse 25 befindet.
Ausprägung
analog
Enthält
Ansicht der fünfachsigen, mittels Mittelrisalit akzentuierten Südostfassade des dreigeschossigen historistischen Repräsentativbaues mit terrassenbesetztem Walmdach, Lisenengliederung, teils gekuppelten und mit Scheitelsteinen ausgezeichneten Rundbogenfenstern, Konsolkranzgesims sowie wuchtigem, von Säulen flankiertem Hauptportal. Mit Figurenstaffage sowie Visualisierung des baulichen Anschlusses zum Nachbargebäude Oberer Graben 20 mittels Torbogenelement.
Format (Höhe x Breite)
47.3 cm x 64.1 cm (Blattgrösse ohne Pappträger)
Massstab
1:100
Technik
Federzeichnung, laviert
Anmerkung
Aufgezogen auf Weichpappe.
Stockfleckiges Blatt.
Amtsberichte des Kantons St.Gallen 1883, S. 239, 1884, S. 234, 1885, S. 307f., 1886, S. 301f., 1916, S. 80, 1917, S. 232, und 1918, S. 108.
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hg.): Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850-1920 (INSA), Band 8 (1996), S. 159f.
Keller, Theo: St.Gallische Kantonalbank. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen, St.Gallen 1968.
Niedermann, Michael: Einblicke - Der Tresor im Keller, in: Pfalzbrief - Personalzeitschrift des Kantons St.Gallen (Hg. Kommunikation Staatskanzlei des Kantons St.Gallen) 03, Gossau/St.Gallen 2021, S. 30f.
Waldner, A. (Hg.): Schweizerische Bauzeitung. Wochenschrift für Bau-, Verkehrs- und Maschinentechnik 3 (1884), S. 148, und 4 (1884), S. 74, 80 und 142-145.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30 Jahre
Schutzfristkategorie
Sachakten (30 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/31/1914
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Uneingeschränkt