Burggraben 21: Wettbewerb zur Erweiterung der Kantonsschule, Machbarkeitsstudie, Situationsplan, Schattenwurf-Studien, Ansichten und Grundrisse
Titel
Burggraben 21: Wettbewerb zur Erweiterung der Kantonsschule, Machbarkeitsstudie, Situationsplan, Schattenwurf-Studien, Ansichten und Grundrisse
Signatur
KPP 1/64.197
Stufe
Serie
Entstehungszeitraum
1957.01.14-1957.12.21
Archivalienart
Plan
Verfertiger/-in
Aufnahme und Zeichnung: Stäheli, Fritz (geb. 1918), Architekt, St.Gallen
Alte Signatur
KPP 14,2.1-14
Originalbezeichnung
Kantonsschule St.Gallen - Erweiterung
Entstehungszeitraum, Anmerkung
Am 6. Juli 1851 fasste die Bürgergemeinde den Beschluss zum Neubau eines Schulhauses, das 1852-1855 nach dem Projekt von Felix Wilhelm Kubly (1802-1872) auf dem Areal des ehemaligen "Gärtli" am Oberen Brühl errichtet und am 3. November 1856 eröffnet wurde. Der Südwestflügel des hufeisenförmig disponierten Walmdachkomplexes im münchnerischen Rundbogenstil und mit "pompejianischer" Innenausstattung diente zunächst der Bibliothek, sein Mitteltrakt der Kantonsschule und sein Nordostflügel der städtischen Knabenrealschule. Nachdem letztere 1892 ins neu errichtete Bürgli-Schulhaus übergesiedelt war, belegte die Kantonsschule die leer gewordenen Räumlichkeiten im Nordosttrakt, und ab 1907 bzw. nach Errichtung der neuen Stadtbibliothek an der Notkerstrasse schliesslich auch jene im Südwestflügel. Innenumgestaltungen erfolgten 1877, um 1907 und in den 1960er Jahren, bauliche Erweiterungen 1962-1964 durch Otto Glaus (1914-1996) und Heribert Stadlin sowie 2001-2004 durch Kantonsbaumeister Werner Binotto (geb. 1957) und Diego Gähler (geb. 1957).
Die vorliegende Machbarkeitsstudie entstand im Vorfeld eines Anfang 1958 durchgeführten kantonalen Ideenwettbewerbes zur Erweiterung der Kantonsschule, dessen Eingaben am 3.-5. Juli gleichen Jahres von einer neunköpfigen Jury - bestehend aus den Regierungsräten Simon Frick (1914-2011), Adolf Römer (1890-1960) und Mathias Eggenberger (1905-1975), Kantonsschulrektor Ernst Kind (1897-1983), Kantonsbaumeister Karl Breyer (1892-1961), den Architekten R(obert?) Landolt und M(ax?) Ziegler (1921-2012) sowie den Architekturprofessoren Rino Tami (1908-1994) und Paul Waltenspühl (1917-2001) - begutachtet und beurteilt wurden. Von den 38 eingereichten Projekten erhielten fünf einen Preis - "Semiramis" von Otto Glaus und Heribert Stadlin in St.Gallen (1. Preis: Fr. 5000.-), "Süd-West" von H. Riek & Sohn in St.Gallen (2. Preis: Fr. 4700.-), "Phönix" von Giselher Wirth in Zürich (3. Preis: Fr. 4300.-), "Alpha" von Walter Blöchlinger in Uznach (4. Preis: Fr. 3200.-) und "Carol" von Max Künzler in St.Gallen (5. Preis: Fr. 2800.-), weitere fünf Eingaben wurden vom Kanton angekauft ("Litz" von Heinrich Raschle in Uster, "süd-ost" von Charles Steinmann in Zürich, "Gaudeamus" von Moritz Hauser in Zürich, "Sprenz" von Otto del Fabro in St.Gallen sowie "Osma" von Werner Baltzer und Heinrich Graf in St.Gallen). Da keiner dieser Vorschläge zur direkten Ausführung geeignet schien, wurden die vier erstprämierten Teilnehmer zu einer zweiten Wettbewerbsrunde und zur Überarbeitung ihrer Entwürfe eingeladen. Von den vier nunmehr mit neuen Mottos versehenen Projekten - "Crambambuli" von H. Riek & Sohn, "Helios" von Giselher Wirth, "Bixi" von Walter Blöchlinger sowie "Emir" von Otto Glaus und Heribert Stadlin - überzeugte letzteres gemäss Entscheid des Preisgerichtes vom 21. November 1958 am meisten und wurde 1962-1964 realisiert.
Ausprägung
analog
Anzahl
14
Enthält
14-teiliges Plankonvolut, bestehend aus nordwestorientiertem Situationsplan, Ansichten, Schattenwurf-Studien und Grundrissen des aus zwei winkelförmig zueinander gestellten Flachdachtrakten und einem separaten dritten Kubus entwickelten Projektes.
Format (Höhe x Breite)
Diverse Formate
Massstab
1:500 (Situationsplan) bzw. 1:200 (Ansichten und Grundrisse)
Technik
Federzeichnungen
Anmerkung
Teils etwas angegilbte Blätter mit Reissnagellöchern.
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hg.): Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850-1920 (INSA), Band 8 (1996), S. 51 und 114.
Kunstführer durch die Schweiz 1, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 365.
Noger, Arno (Hg.): Die Kantonsschule am Burggraben. Tradition in erneuertem Raum, St.Gallen 2000.
Poeschel, Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons St.Gallen, Band II: Die Stadt St.Gallen. Erster Teil: Geschichte, Befestigungen, Kirchen (ohne Stift) und Profanbauten, Basel 1957, S. 267.
Schubiger, Benno: Felix Wilhelm Kubly 1802-1872. Ein Schweizer Architekt zwischen Klassizismus und Historismus, St.Galler Kultur und Geschichte 13 (1984), S. 224-229, Werkkatalog-Nr. 117.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30 Jahre
Schutzfristkategorie
Sachakten (30 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/21/1987
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Uneingeschränkt