Berufs- und Laufbahnberatung Sarganserland: Beratungsdossiers
Titel
Berufs- und Laufbahnberatung Sarganserland: Beratungsdossiers
Signatur
A 447
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1986-2006
Archivalienart
Dokument
Entstehungszeitraum, Anmerkung
Der Bestand beschränkt sich auf die Auswahljahrgänge 1986, 1996 und 2006
Ausprägung
analog
Laufmeter
2.00
Enthält
Bestandesgeschichte: Der vorliegende Bestand basiert auf einer umfangreichen Ablieferung von Beratungsdossiers, die im Mai 2012 dem Staatsarchiv zur differenzierten Bewertung übergeben worden ist. Diese Ablieferung umfasste ursprünglich die Gesamtheit der Beratungsdossiers, welche die langjährige Stellenleiterin Rosalia Humm während den Jahren 1985 bis 2006 angelegt hatte; davon zur dauernden Aufbewahrung übernommen wurden schliesslich drei komplette Auswahljahrgänge (1986/1996/2006). Frau Humm hatte ihr Amt im Jahr 1984 angetreten und darauf die Berufsberatung in der Region Sarganserland bis zu ihrer Pensionierung im Frühjahr 2012 auf vielfältige Art und Weise geprägt. Kennzeichnend für ihr Wirken waren nach übereinstimmenden Einschätzungen aus ihrem beruflichen Umfeld ihre fundierten Kenntnisse der Berufswelt, ihre enorme Menschenkenntnis und Erfahrung in der Beratungstätigkeit sowie das überdurchschnittliche persönliche Engagement für die Rat suchenden Personen.
Form und Inhalt: Die einzelnen Dossiers sind unabhängig vom Entstehungszeitpunkt mehr oder weniger ähnlich aufgebaut. In der Regel umfassen sie:
- ein Personalienblatt mit den wichtigsten Angaben zur Person der Beratenen und ihrem familiären Umfeld, zu Schulbildung und allfällig vorhandener Berufserfahrung (z.B. Praktika, Schnupperlehren), zu persönlichen Berufswünschen sowie - im Vergleich dazu - den Vorstellungen der Eltern und Notizen/Einschätzungen seitens der Beraterin;
- Kopien von Zeugnissen, Diplomen und Arbeitsbestätigungen;
- eine Vielzahl von Testunterlagen und zugehörigen Auswertungen, welche zur Einschätzung von Persönlichkeit und beruflicher Eignung eingesetzt wurden. Besondere Erwähnung verdient dabei der sog. "Wolf-Test", der von Rosalia Humm persönlich konzipiert worden ist: ein Verfahren, bei dem es darum geht, aus einer Serie von Wortgruppen (Tätigkeiten oder Sachbegriffe) die jeweiligen persönlichen Favoriten auszuwählen.
Bei der Beurteilung der Dossiers ist zu beachten, dass gemäss Einschätzung der beim Amt für Berufsbildung angesiedelten Zentralstelle die in den Dossiers dokumentierte Arbeitsweise nur sehr bedingt als typisch auch für die übrigen Beratungsstellen im Kanton gelten kann, die ihre jeweils individuelle Praxis entwickelten. Was die in den Dossiers abgebildete, von der Stellenleiterin persönlich betreute Klientel betrifft, so war diese aus Gründen der Organisation - für Knaben existierte im Sarganserland bis in die 1990er-Jahre hinein eine separate Beratungsstelle - und internen Arbeitsaufteilung fast ausschliesslich weiblichen Geschlechts und bestand, mindestens in der Spätphase ihres Wirkens, weniger aus Jugendlichen (Berufsberatung) denn aus jungen Erwachsenen (Laufbahnberatung). Bezüglich Herkunft der Beratenen dominierten bei der Berufs- und Laufbahnberatung Sarganserland generell bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts Personen schweizerischer Nationalität. Jugendliche ausländischer Herkunft wurden kaum je bei der Berufsberatung vorstellig, sondern suchten den Einstieg ins Berufsleben traditionellerweise bei den ortsansässigen Gewerbe- oder - dies vor allem - Industriebetrieben.
Bewertung und Kassation: Der Entscheid zur Auswahlarchivierung basiert auf der diesbezüglich im Oktober 2010 mit der Zentralstelle für Berufsberatung im Bildungsdepartement getroffenen Vereinbarung (siehe Eintrag auf Stufe Fonds), geht bezüglich des Umfangs der Auswahl allerdings darüber hinaus, indem aus jedem 10. Jahr statt ein paar wenigen Musterdossiers der komplette Aktenjahrgang archiviert wird. Der Grund dafür liegt darin, dass sich beim vorliegenden Unterlagenangebot eine ausserordentliche zeitliche Breite und personelle Kontinuität der Beratungstätigkeit manifestiert; in allen übrigen Beratungsregionen dagegen dürften die erhalten gebliebenen Beratungsdossiers bestenfalls bis in die zweite Hälfte der 1990er-Jahre zurückreichen.
Die nicht archivierten Aktenjahrgänge wurden nach Ablauf der abgelaufenen Mindestaufbewahrungsdauer vernichtet. Dasselbe gilt für das mitgelieferte Verzeichnis, das nach Abschluss der Bewertung ohne weitere Funktion erschien, zumal bei den aufbewahrten Dossiers der Fokus nicht auf dem Einzelfall, sondern auf allgemeinen Merkmalen der Beratungstätigkeit und der beratenen Klientel liegen soll.
Ordnung und Klassifikation: Die vom Aktenbildner erstellte Ordnung (jahrgangsübergreifende, mehr oder weniger der Chronologie der Beratungen entsprechende Ablage und Nummerierung der Dossiers) wurde im Rahmen der archivischen Erschliessung beibehalten.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
100 Jahre
Schutzfristkategorie
Personenakten (100 Jahre/10 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/31/2106
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Uneingeschränkt