Landwirtschaftliche Gesellschaft des Kantons St.Gallen (LGSG) / St.Galler Bauernverband
Titel
Landwirtschaftliche Gesellschaft des Kantons St.Gallen (LGSG) / St.Galler Bauernverband
Signatur
W 248
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1818-1989
Archivalienart
Dokument
Ausprägung
analog
Laufmeter
3.20
Anmerkung
Eingangsdatum: 2012, Provenienz: Sekretariat des St.Galler Bauernverbands in Flawil
Der Bestand wurde im Auftrag des St.Galler Bauernverbands vom Archiv für Agrargeschichte in Bern erschlossen und danach dem Staatsarchiv St.Gallen als Geschenk übergeben. Das Findmittel kann auch in der Datenbank "Quellen zur Agrargeschichte" als PDF heruntergeladen werden. Die Angaben zur aktenproduzierenden Institution sowie die Bestandesbeschreibung wurden vom Archiv für Agrargeschichte zusammengetragen.
Angaben zur aktenproduzierenden Institution:
Die Landwirtschaftliche Gesellschaft St.Gallen (LGSG) wurde 1818 als Gesellschaft zur Beförderung der Landwirtschaft, der Künste und des Gewerbes von Pfarrer Johann Rudolf Steinmüller gegründet. Sie gehörte wie die 1759 gegründete Ökonomische Gesellschaft in Bern zu den aufklärerischen Gesellschaften, die sich 1863 zum Schweizerischen Landwirtschaftlichen Verein zusammenschlossen.
Der LGSG ging es um die Verbesserung der Landwirtschaft. Am Anfang wurden Sämereien erprobt. Viele Mitglieder setzten sich auch mit Pflanzen- und Futterbau, Tierkrankheiten, der Tierzucht, Düngungsfragen sowie dem Obst- und Rebbau und der Einführung von neuen Geräten und Werkzeugen auseinander. Hinzu kamen die Etablierung von Vieh- und Hagelversicherungen sowie die Ausrichtung von Anbauprämien und die Ausschreibung von Preisfragen.
Ab der Mitte des Jahrhunderts rückte das landwirtschaftliche Bildungswesen ins Zentrum der LGSG. Sie förderte nun die Durchführung von Vorträgen, Kursen und Ausstellungen und gründete 1896 zusammen mit der Kantonsregierung die landwirtschaftliche Schule Custerhof in Rheineck, der 1915 eine bäuerliche Haushaltungsschule angegliedert wurde. 1932 kam die die landwirtschaftliche Schule in Flawil dazu.
Ebenso wichtig war der LGSG die Förderung des Genossenschaftswesens. 1899 stieg sie sogar selbst in den genossenschaftlichen Handel ein. Mit dem Ertrag aus der Tätigkeit einer vierköpfigen Genossenschaftskommission konnte ein Reservefonds angelegt werden, der 1905 zur Gründung des "Landverbands", des späteren Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften des Kantons St.Gallen und benachbarter Gebiete führte.
Als Mitteilungsorgan diente zuerst die "Schweizerische Zeitung für Landwirtschaft und Gewerbe", von 1879 bis 1892 das "Landwirtschaftliche Wochenblatt" und von 1893-1913 die "Grüne"; ab 1914 verfügte die LGSG mit dem "St.Galler-Bauer" über ein eigenes Publikationsorgan. 1934 übernahm der 1922 von der Bauernpolitischen Vereinigung angestellte, auch als Redaktor des St.Galler Bauern dienende Bauernsekretär zugleich die Geschäftsführung für die LGSG. 1973 fusionierten die Bauernpolitische Vereinigung und die LGSG zum St.Galler Bauernverband.
Bestandesbeschreibung:
Der Bestand enthält eine reichhaltige Korrespondenz, die die Tätigkeiten im 19. Jahrhundert gut abbilden. Die Aktivitäten im 20. Jahrhundert werden durch die Protokolle des Vorstandes, der Delegiertenversammlung und der Fachkommissionen dokumentiert, die ab 1892 vorhanden sind.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30 Jahre
Schutzfristkategorie
Sachakten (30 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/31/2019
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Erschwert möglich