Klinik St.Pirminsberg: Patientenunterlagen
Klinik St.Pirminsberg: Patientenunterlagen
A 404
Bestand
1847 (ca.)-2011
Dokument, Bild
analog
51.39
Bestandesgeschichte: Im Jahr 2002 verlegte die Klinik St.Pirminsberg im Dachstock lagernde Krankengeschichten aus konservatorischen Gründen in einen Archivraum im Untergeschoss der Klinik (bezeichnet als "historisches Patientenarchiv"). Das "historische Patientenarchiv" wurde mit Krankengeschichten von Patientinnen und Patienten mit Jahrgang 1910 und früher ergänzt, aus Platzgründen kamen bis 2011 weitere Krankengeschichten hinzu. Die Krankengeschichten wurden mit einer fortlaufenden Nummer nach Archiveingang versehen und in einer Excel-Tabelle mit Nummer, Name/Vorname und Geburtsdatum erfasst. Als Folge des 2009/2010 durchgeführten Bewertungsverfahrens lieferte die Klinik St.Pirminsberg dem Staatsarchiv das "historische Patientenarchiv" ab, unter Herauslösung der Krankengeschichten von Patientinnen und Patienten mit Geburtsjahrgang 1930 oder älter. Form und Inhalt: Der Bestand enthält primär Krankengeschichten der Klinik St.Pirminsberg, hinzu kommen Ein- und Austrittsbücher. Pro Patient bzw. Patientin existiert eine Krankengeschichte, welche bei mehreren Klinikaufenthalten weitergeführt wurde. Die Krankengeschichten umfassen Aufnahmedaten (Personalien, Angaben zu den Familienverhältnissen und zur Biografie, Anamnese, Diagnose, äussere Erscheinungsmerkmale, Foto (seit ca. 1920)), detaillierte, mit Datum versehene Verlaufsgeschichten, Formulare zu durchgeführten Therapien, Korrespondenz, Berichte anderer Institutionen, Berichte an Krankenkassen, IV, Suva, zuweisende Ärztinnen und Ärzte und teilweise Lebensläufe. Sofern eine Patientin oder ein Patient bzw. Angehörige bei der Klinik St.Piriminsberg ein Akteneinsichtsgesuch gestellt haben, sind die entsprechenden Unterlagen ebenfalls in der Krankengeschichte abgelegt. Zeitlich reichen die Krankengeschichten bis in die Gründungszeit der Klinik im Jahr 1847 zurück, die jüngsten Krankengeschichten wurden im Jahr 2011 geschlossen. Bewertung/Kassation: Die Ablieferung basiert auf dem Bewertungsmodell zu den St.Gallischen Psychiatrie-Diensten Süd vom 30. Juni 2010, das die integrale Übernahme und dauerhafte Aufbewahrung der Krankengeschichten der Klinik St.Pirminsberg festhält. Ordnung und Klassifikation: Der Bestand wurde in zwei Serien unterteilt, nämlich in Ein- und Austrittsbücher (A 404/1) und Krankengeschichten (A 404/2). Da die Klinik St.Pirminsberg die Ein- und Austrittsbücher bis 1990 nach Geschlecht getrennt geführt hat, wurden sie in weitere Serien aufgegliedert. Die Ordnung der Krankengeschichten basiert auf der Excel-Tabelle, welche die Klinik St.Pirminsberg erstellt hat. Die fortlaufenden Nummern folgen keinem bestimmten System, sondern entsprechen dem Eingang der Krankengeschichten ins "historische Patientenarchiv" der Klinik St.Pirminsberg (siehe oben).
Ab ca. 1920 ist auf der der inneren Deckseite in der Regel ein Foto der Patientin bzw. des Patienten eingeklebt. Für den Zeitraum von ca. 1920 bis 1948 existieren teilweise Glasnegative zu diesen Fotos (siehe Registerkarte "Verweise"). Wie nachträgliche archivinterne Auswertungen der Patientendossiers (A 404/2) gezeigt haben, finden sich unter den Patienten und Patientinnen auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. So konnten über 70 Personen eruiert werden, die bereits als Kind in die Klinik gekommen sind, darunter 18 Kleinkinder. Bei den betreffenden Personen ist dies im Titelfeld mit Zusätzen folgender Art vermerkt worden (jeweils in Klammern gesetzt): • (Kleinkind): Kind unter einem Jahr • (Kind): Kinder im Alter von 1 bis 14 Jahren • (Jugendliche) oder (Jugendlicher): Personen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren (im Untersuchungszeitraum wurde man erst mit 20 Jahren mündig) • (junge Erwachsene) oder (junger Erwachsener): Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren • (Erwachsene) oder (Erwachsener): Personen über 30 Jahre Wenn der Entstehungszeitraum des betreffenden Dossiers über mehrere Altersgrenzen hinweg reicht, findet sich entsprechend eine Kombination dieser Begriffe, wobei bei langjährigen Patienten/Patientinnen nur die Anfangs- und Endzeitpunkte genannt sind, also z.B. (Kind/Erwachsener).
Schutzfristnotiz beachten. Zum Bestand liegt ein Kulturgüterinventar zu Patientenarbeiten vor, das im Rahmen des Forschungsprojektes "Bewahren besonderer Kulturgüter II" des Schweizer Nationalfonds (SNF) an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) erstellt wurde. Weitere Informationen sind im Scope-Dossier 211-80 zu finden.
12/31/2111
Staatsarchiv
Archivmitarbeiter/-innen
Uneingeschränkt