Familien Gmür von Amden und Zemp von Luzern (1733-1977)
Titel
Familien Gmür von Amden und Zemp von Luzern (1733-1977)
Signatur
ZQT 03
Stufe
Dokument
Entstehungszeitraum
1978.09
Archivalienart
Plan
Ausprägung
analog
Enthält
Stammtafel mit zahlreichen Fotografien, u.a. mit Josef Gmür (1821-1882), Leonhard Gmür (1808-1877) und Joseph Zemp (1834-1908)
Anmerkung
Josef Gmür, geboren am 4.3.1821 in Amden, gestorben am 27.12.1882 in Mels, katholisch, von Amden. Sohn des Gallus, Gemeindeammanns, aus der Linie der "Grossgmüren", und der Anna Barbara geb. G. Bruder des Leonhard. Verheiratet mit Amalia Good, Schwester des Wilhelm Good. Gymnasium in St. Gallen und Schwyz, Rechtsstudium in Freiburg i.Br. und München. Führender katholisch-konservativer Publizist ("Schwyzer-Zeitung", "Vaterland", "Monat-Rosen") und als "Papa G." sein Leben lang wichtigster Förderer des 1841 gegründeten Schweizerischen Studentenvereins, dem er 1842 beitrat und den er 1843-45 präsidierte. Während der Sonderbundswirren wurde er von der St. Galler Regierung gefangen gesetzt. 1849 war Gmür Mitbegründer der "Schwyzer-Zeitung" und 1850 des Zuger- bzw. Schweizervereins, der ersten landesweiten konservativen Parteiorganisation. (Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz, HLS)
Leonhard Gmür, geboren am 22.10.1808 Amden, gestorben am12.8.1877 in St. Gallen, katholisch, von Amden. Sohn des Gallus, Gemeindeammanns, aus der Linie der "Grossgmüren", und der Anna Barbara geb. G. Bruder des Josef. 1836 verheiratet mit Margarita Stölker, 1840 verheiratet mit Monika Ackermann, 1853 verheiratet mit Walburga Arnold. Gmür besuchte 1823-29 die Gymnasien von Freiburg, Fischingen und St. Gallen. Er studierte 1829-31 am Lyzeum Luzern Physik und Philosophie (bei Gregor Girard) sowie 1831-33 in München Recht, Nationalökonomie und Philosophie (bei Joseph von Görres). 1836-55 war er Redaktor und Herausgeber des katholisch-konservativen "Wahrheitsfreunds" sowie Autor von politischen Streitschriften. 1837-49 arbeitete er als Kaufmann in der Textilfirma des Schwiegervaters Lorenz Stölker, ab 1847 war er Leiter und Teilhaber der Druckerei Literarische Anstalt in St. Gallen, 1856-60 der Teigwaren- und Papierfabrik Mühlhof in Tübach. 1847-55 war er Stiftsbibliothekar und 1849-55 Prof. für Ästhetik und Kunstgeschichte am sog. Philosophischen Kurs in St. Gallen. Der konservative Gmür war 1835-65 und 1870-76 St. Galler Kantonsrat (Präs. 1846, 1860 und 1863), 1859-61 Verfassungsrat, 1839-47 und 1857-77 Mitglied im kath. Administrationsrat (Präs. 1839-41, 1843-45, 1857-77), 1835-39 und 1857-62 im kath. Erziehungsrat, 1862-77 im kant. Erziehungsrat, 1838-41, 1847-55 und 1857-59 am Kriminalgericht, 1859-77 am Kantonsgericht sowie 1864-67 Ständerat. Durch angriffigen Journalismus hatte G. an Einfluss in der kant. Politik gewonnen, den er, gemeinsam mit seinem Bruder Josef, auch auf nationaler Ebene ausübte. Ab 1839 war er führend an der Neuordnung der kirchl. Verhältnisse im Kt. St. Gallen beteiligt. Seine Verhandlungen mit der Nuntiatur, 1845 und 1847 auch in Rom mit der Kurie, trugen wesentlich zur Errichtung des Bistums St. Gallen 1847 bei. In den langjährigen Auseinandersetzungen um Sonderbund, Verfassungs-, Konfessions- und Schulfragen führte G. die Konservativen zusammen mit Gallus Jakob Baumgartner. Den Ausgleich mit den Liberalen trug er 1861 mit. In der Folge erwarb er sich Verdienste um die Organisation des kant. Schulwesens und des kath. Konfessionsteils, schuf Voraussetzungen zur kath. Kirchenmusikreform und setzte 1866-67 sein kunsthist. Wissen bei der Renovation der St. Galler Kathedrale ein. Ab 1873 organisierte G. den kath. Widerstand im St. Galler Kulturkampf, verfolgte aber eine mässigende Politik. (Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz, HLS)
Joseph Zemp, Bundesrat (vgl. Historisches Lexikon der Schweiz, HLS)
Privatnachlass Gmür: siehe Registerkarte "Verweise"
Autor: Gallus Gmür-Hurni (12.08.1931-19.10.2020), Ingenieur in St.Gallen, Mitglied des Schweizerischen Studentenvereins (v/o Pflaster, Alt Turicia, Zürich)
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
100 Jahre
Schutzfristkategorie
Personenakten (100 Jahre/10 Jahre)
Ende der Schutzfrist
9/30/2078
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Erschwert möglich