Visitenkarte von Daniel-Henri Druey (1799-1855) aus Faoug (VD)
Titel
Visitenkarte von Daniel-Henri Druey (1799-1855) aus Faoug (VD)
Signatur
ZGA 01/4.20.4
Stufe
Dokument
Entstehungszeitraum
1848-1855
Archivalienart
Dokument
Verfertiger/-in
Karteninhaber: Druey, Daniel-Henri (1799-1855) aus Faoug (VD)
Originalbezeichnung
M. Druey, Conseiller Fédéral.
Entstehungszeitraum, Anmerkung
Der reformierte Daniel-Henri Druey (1799-1855) aus Faoug (Waadt) war vom 16.11.1848 bis 29.03.1855 einer der ersten sieben FDP-Bundesräte des neu gegründeten Bundesstaates Schweiz. Zuvor war er Vordenker des Radikalismus im Kanton Waadt, Vertreter an der eidgenössischen Tagsatzung und Staatsrat. Als Sohn einer Bauernfamilie sprach wenig für eine politische Karriere.
Druey absolvierte seine Primar- und Sekundarschulausbildung in Faoug, Murten und Avenches. Anschliessend wechselte er ans Loder-Institut in Bern. Es folgte eine Anstellung in einem Notariat in Lucens und der Erwerb eines Fähigkeitsausweises. In Lucens von Pfarrer Henri Piguet ermutigt, trat Druey 1818 in die Akademie von Lausanne ein und erhielt 1820 das Lizenziat in Rechtswissenschaften. Seine Ausbildung vervollständigte er 1820 bis 1824 durch Studien in Rechts- und Geisteswissenschaften an den deutschen Universitäten Tübingen, Heidelberg, wo er Mitglied einer Burschenschaft wurde, Göttingen und Berlin. In Berlin besuchte Druey Vorlesungen von Karl von Savigny sowie im Besonderen von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, dessen Philosophie einen entscheidenden Einfluss auf sein politisches Denken ausübte. Nach einem Semester in Paris 1824 folgte 1825 eine Studienreise nach England und Schottland. 1826 legte er in Lausanne ein Anwaltspraktikum und das Patent ab, um ab 1828 eine Kanzlei in Moudon zu betreiben.
Als Bundesrat stand er dem Justiz- und Polizeidepartement (1848-1849, 1852), dem Politischen Departement (1850) sowie dem Finanzdepartement (1851, 1853-1855) vor und amtierte 1850 als Bundespräsident. Als Vorsteher des Justizdepartements war er für den Umgang mit den politischen Flüchtlingen der europäischen Revolutionen von 1848 und 1849 zuständig. Obwohl er selbst den Völkerfrühling begrüsste, wies er angesichts des Drucks der europäischen Mächte die aktivsten Revolutionäre wie Giuseppe Mazzini aus und hielt die übrigen von den Grenzkantonen fern. Dieses Vorgehen brachte einige Radikale, darunter James Fazy und Antoine Carteret in Genf, Emil Remigius Frey in Baselland und Jules Eytel in der Waadt, sowie radikal geprägte Kantone gegen Druey und seine Amtskollegen auf
Ausprägung
analog
Format H x B (x T) in cm
4.2 cm x 8 cm
Material/Technik
Papier/Handschrift
Beschreibung
Handschrift in schwarzer Tinte auf einer Zeile, in dickem Trauerrand
Anmerkung
Vgl. seine gedruckte Visitenkarte [STASG: ZGA 01/4.22.3]
Schutzfrist
Unbekannt
Schutzfristkategorie
Freie Benutzung (0 Jahre)
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Erschwert möglich
Literatur
- Lasserre, André/Auberson, David: Artikel "Druey, Henry (1799-1855)", in: e-HLS, online-Version, 10.03.2022
- https://www.parlament.ch/de/biografie/daniel-henri-druey/1931, eingesehen am 15.01.2025