Willi Stadler: Landarzt im Toggenburg, Hausarzt, Adjunkt des Amtsarztes Alttoggenburg und Wil, Schularztamt
Titel
Willi Stadler: Landarzt im Toggenburg, Hausarzt, Adjunkt des Amtsarztes Alttoggenburg und Wil, Schularztamt
Signatur
W 375
Stufe
Bestand
Entstehungszeitraum
1950 (ca.)-2010
Archivalienart
Dokument
Ausprägung
analog
Laufmeter
3.70
Enthält
Eingang: 2021, Geschenk von Willibald Stadler, Sohn von Willi Stadler
Bestandesgeschichte:
Der Bestand dokumentiert die ärztliche Tätigkeit von Dr. med. Willi Stadler als Hausarzt, Adjunkt des Amtsarztes Alttoggenburg und Wil sowie als Schularzt in den Jahren 1952-1992. Der von den Angehörigen vorsortierte Nachlass Stadlers wurde dem Staatsarchiv St.Gallen angeboten und zugänglich gemacht. Vor Ort wurden anhand von Namenlisten aus drei verschiedenen Quellen (Hausarzt, Amtsarzt, Schularztamt) eine Auswahl aus dem Gesamtbestand der Krankengeschichten herausgezogen, siehe Bewertung.
Form und Inhalt:
Im Bestand enthalten sind:
Krankengeschichten aus der Hausarztpraxis (alphabetisch geordnet), inklusive Patienten-Unterlagen betreuter Institutionen (Details siehe unter 'Bewertung und Kassation)
Akten aus der Tätigkeiten als Adjunkt des Amtsarztes (Fälle chronologisch geordnet)
Akten des Schularztamtes (inklusive Schulpsychologischer Dienst, Fälle chronologisch geordnet)
Informationen, Dokumentationen, Unterlagen zu Fort- und Weiterbildungen, Statistiken und Berichte über aktuelles medizinisches Wissen (chronologisch und thematisch geordnet).
Bewertung und Kassation:
Die Grundlage für die Bewertung und die Auswahl der Unterlagen bildeten die von Dr. Stadler angelegten Statistiken zu schweren und chronischen Krankheiten (Listen mit Patientennamen zu folgenden Krankheitsbildern: Schizophrenie, Diabetes, Herzinfarkt, Herpes Zoster, Asthma, Karzinom; zuätzlich: IV, Antabus, siehe W 375/1.1-4). Wo möglich und eindeutig, wurden die Auswahlkritierien bei den Personenakten im Feld Bewertungskriterien eingetragen.
Dr. Stadler hat als Hausarzt auch in diversen Institutionen gewirkt und die dort untergebrachten Menschen medizinisch betreut: Kloster Magdenau, Strafanstalt Bitzi, Sonnenhof Ganterschwil, Flüchtlingsheim Marienheim Dietfurt. Zu den Nonnen im Kloster Magdenau hat Dr. Stadler Krankengeschichten angelegt, die alphabetisch unter den anderen Krankengeschichten der Hausarztpraxis abgelegt waren. Diese Krankengeschichten wurden in Scope separat unter Kloster Magdenau erfasst. Für die Patienten in den anderen Institutionen (Bitzi, Sonnenhof, Flüchtlingsheim) hat Dr. Stadler Hefte geführt, in denen er die Kranken und ihre Beschwerden erfasste. Separat dazu wurden ebenfalls Unterlagen aus Fremdprovenienzen aufbewahrt, die im StASAG gemeinsam mit den Heften abgelegt wurden. Die Hefte wurden nur summarisch in Scope erfasst (die einzelnen Namen der betreuten Patienten könnten aber zu einem späteren Zeitpunkt nacherfasst werden).
Die Amtsarztfälle waren von Dr. Stadler separat aufbewahrt worden; die Namen der behandelten Patienten wurden im Vorfeld in einer Liste erfasst und bei der Auswahl der Krankengeschichten berücksichtigt.
Des weiteren waren aus der Tätigkeit des Schularztamtes viele Personendaten von Kindern vorhanden: Abklärung Schulreife, Promotionsentscheide, Probleme im Schulalltag zur Abklärung und / oder Therapie bei: Schulpsychologischem Dienst, Logopädie, Ergotherapie, Heilpädagogik, Bewegungspädagogik, IV). Die Namen der Kinder wurden ebenfalls in einer Liste zusammengeführt und bei der Auswahl der Krankengeschichten berücksichtigt. Es tauchten allerdings später bei der Sichtung der Unterlagen vor Ort weitere Schularztamt Akten auf, deren Personennamen bei der Auswahl der Krankengeschichten nicht mehr berücksichtigt werden konnten.
Kassiert wurden die sogenannten Passanten-Hefte (in diesen Heften wurden Unfälle und Krankheiten von Patienten erfasst, die nur kurzfristig in Bütschwil waren), mehrfach vorhandene Unterlagen und Werbeschriften von Pharmafirmen.
Aus dem Gesamtbestand der Krankengeschichten wurde ca. 5% übernommen: in diesem Fall wurden eher die "besonderen Fälle" ausgewählt als die ""normalen" Hausarztpatienten.
Dr. Stadler hat ausserdem während 40 Jahren (1952-1992) eine Praxisstatistik geführt, in der folgende Angaben zu finden sind: Patienten pro Tag, pro Woche, pro Jahr; grobe Einteilung der Patienten nach medizinischem Fachgebiet, Listen zu: Geburtshilfe, Spitaleinweisungen, Todesfälle, Frakturen, Röntgenuntersuche, Nachtdienste
Ordnung und Klassifikation:
Die Ordnung gestaltete sich unterschiedlich, siehe Form und Inhalt oben. Die Ordnung wurde weitgehend so belassen wie vorgefunden, da alle Unterlagen sehr schön vorgeordnet waren und das Allermeiste auch gut beschriftet, datiert und in Kontext gesetzt war.
Anmerkung: Ein Sohn von Dr. Willi Stadler, Dr. med. Patrick Stadler, führt die Praxis des Vaters seit den 1990er Jahren bis heute (2021) weiter, er wird jedoch in absehbarer Zeit in Rente gehen. Danach wird die Praxis (in einem Anbau aus den 1970er Jahren, neben dem historischen Wohnhaus) vermutlich nicht weiter betrieben, da das Haus verkauft werden soll.
Anmerkung
Viele Dokumente aus Thermopapier mussten neu kopiert werden, um die Information zu erhalten. Es gab bereits einige Dokumente und Berichte, auf denen nichts mehr lesbar war, diese wurden kassiert.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
30 Jahre
Schutzfristkategorie
Sachakten (30 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/31/2040
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Erschwert möglich