Schegg, Kaspar Ernst (1896-1963, Dr. med. dent., Major, Altstätten): Tagebuch seiner Untersuchungshaft im Kriminalgefängnis (Klosterhof) in St.Gallen
Titel
Schegg, Kaspar Ernst (1896-1963, Dr. med. dent., Major, Altstätten): Tagebuch seiner Untersuchungshaft im Kriminalgefängnis (Klosterhof) in St.Gallen
Signatur
W 200/94
Stufe
Dokument
Entstehungszeitraum
1942
Archivalienart
Buch
Entstehungszeitraum, Anmerkung
Die Untersuchungshaft dauerte vom 29.04.1942 bis zum 10.08.1942.
Ausprägung
analog
Laufmeter
0.02
Enthält
Tagebuch der Untersuchungshaft im Kriminalgefängnis (Klosterhof) in St.Gallen. Schegg war u.a. wegen Beleidigung von General Henri Guisan in Haft (Verurteilung durch das Divisionsgericht/Territorialgericht 3B zu 4 Monaten Gefängnis), denn er hatte Guisan bspw. als "Güselheiri", "Halunke und Jude" bezeichnet (vgl. A 116/205, Kopie Anklageschrift vom 15.07.1942). Das Kantonsgericht St.Gallen verurteilte Schegg mit Urteil vom 16.01.1943 wegen Zuwiderhandlung gegen ARt. 2, Abs. 1 und 2 der Demokratieverordnung und wegen Zuwiderhandlung gegen Art. 2 des Bundesratsbeschlusses über die Kontrolle politischer Versammlungen zu 4 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe.
Das Tagebuch ist teils maschinenschriftlich mit schwarzem (S. 1-52 und S. 83-100) und rotem Farbband (S. 100-132), teils handschriftlich (S. 53-82) verfasst.
Das Tagebuch enthält viele Informationen zum Alltag im Untersuchungsgefängnis, zu den Haftbedingungen und zum Verhältnis Scheggs zum Polizeipersonal. So durfte der Häftling Besuch und Post empfangen, wodurch er auch zusätzliche Nahrungs- und Genussmittel, frische Wäsche sowie Gegenstände zur Körperpflege und Lektüre erhielt (vgl. z.B. S. 33, S. 49f., S. 115 oder S. 131).
Darin
Auszug aus: Schweizerisches Bundesblatt, 98. Jg., Nr. 1, 04.01.1946, S. 54-80 ("B. Tätigkeit der schweizerischen Rechtsextremisten auf Schweizergebiet.", Schegg erwähnt auf S. 78)
Nachruf, Kopie aus: Rheintaler Almanach, 15. Jg., 1964, S. 127
Kurznachruf mit Foto, Kopie aus: Unser Rheintal, 21. Jg., 1964, S. 169
Anmerkung
Eingang: 10.03.2020 (Geschenk von Hans Jakob Reich, Salez; das Werk wurde im Lehrernachlass Schegg in Grabs entdeckt; dem Donator Hans Jakob Reich wurde ein PDF-Scan des Dokuments zu Arbeitszwecken zur Verfügung gestellt.)
Kaspar Ernst Schegg (13.05.1896-06.08.1963) war in der Fronten-Bewegung aktiv, u.a. in der "Eidgenössischen Sammlung" und in der Bewegung "Jungrhein" (vgl. auch Unterlagen der Polizeibehörden in A 016/42.555; A 047/20; A 116/205; A 116/39.185). Er hatte an der Universität Zürich Zahnmedizin studiert (Erstimmatrikulation 1915, Zweitimmatrikulation 1921) und 1925 mit einer Dissertation zum Thema "Experimenteller Beitrag zur Methodik für den Nachweis der Spezifität der Mutterkornpräparate" abgeschlossen.
Schutzfrist
Zeitraumende
Schutzfristdauer
100 Jahre
Schutzfristkategorie
Personenakten (100 Jahre/10 Jahre)
Ende der Schutzfrist
12/31/2042
Bewilligung
Staatsarchiv
Zugänglichkeit
Archivmitarbeiter/-innen
Physische Benutzbarkeit
Uneingeschränkt